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Auf die Elite setzen im Kindersport - 🤩 oder 👎?
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Auf die Elite setzen im Kindersport - 🤩 oder 👎?

Viele Sportarten verlieren die Kinder im Alter von 7-12 Jahren. Gleichzeitig haben wir junge Weltstars in fast allen großen Sportarten. Sollten wir das Modell hinterfragen, dass jedes Kind so lange dabei sein soll, wie möglich? Die Tendenz ist klar.

An jeder Straßenecke schießen Akademien aus dem Boden, und viele wollen den nächsten Weltstar ausbilden.
Sowohl Vereine, Trainer:innen und nicht zuletzt Eltern. Verständlicherweise...

Wir leben in einer Gesellschaft, in der Sportstars gefeiert werden!

Kürzlich haben 10 %(!) in einer Umfrage unter 6.000 Handballspieler:innen im Alter zwischen 8 und 12 Jahren in Dänemark geantwortet, dass sie erwägen, mit Handball aufzuhören. Wenn sie den Grund erläutern müssen, dann meinen sie, dass zu stark auf die Elite gesetzt wird.

Großer Vorteil

Die Vorteile sportlicher Aktivität sind groß. Sport bereitet Kinder auf die vielen Herausforderungen des Lebens vor:

  • Wie geht man mit Höhen und Tiefen um?
  • Wie gehe ich mit anderen Menschen um?
  • Wie entwickelt man Lernfähigkeit? Sowohl motorisch als auch psychisch.

Ich glaube kaum, dass sich jemand auf eine Diskussion einlassen wird, ob Sport eine gesundheitsfördernde Wirkung hat oder nicht.

Werden Superstars trotzdem Superstars?!

Meine Erfahrung als Kindertrainer ist, dass viele der Ausnahmekönner:innen so wissbegierig sind, dass ihnen fast die Ohren flattern, wenn sie mit neuen Übungen und Challenges herausgefordert werden. Gleichzeitig freuen sich einzelne Kinder derselben Mannschaft darüber, dass das Spiel am Wochenende abgesagt wurde.

Der Interessenunterschied könnte nicht größer sein.

Ich sehe, dass diejenigen, die die Spitze des Sports erreichen, oft einen inneren Antrieb haben, Tausende von Trainingsstunden zu investieren, die erforderlich sind, um der Beste zu werden. Ich selbst habe in meiner Jugend höchstens 1-2 mal die Woche auf einem halben Platz in der Stovnerhallen Handball trainiert. Aber ich habe im Quartier Fußball, Tennis, Basketball, Eishockey, Unihockey usw. gespielt. Dies waren auch Tausende von Stunden.

Das norwegische Schulmodell

Die Schule steht vor den gleichen Herausforderungen. Die Niveauunterschiede sind enorm. Wie schaffen wir es, alle zu halten und gleichzeitig diejenigen mit den höchsten Fähigkeiten herauszufordern?

„Niemand hat es gewagt, das norwegische Schulmodell der letzten 100 Jahre anzugreifen. Niemand will auf die talentiertesten Kinder setzen“, las ich in einem Artikel in Aftenposten. Jetzt glauben mehrere Leute, dass es an der Zeit ist, in talentierte Kinder zu investieren. Die Skeptiker fürchten um die gleichberechtigte norwegische Gesellschaft.

Es ist klar, dass diese Debatte nicht nur den Sport umfasst.

Die 100-Millionen-Frage lautet daher: Wie kann man alle zufrieden stellen?

Sportforscher weisen auf drei Motivationsfaktoren hin:

  • Kompetenzentwicklung und Erfolgserlebnisse
  • Zugehörigkeit
  • Möglichkeit zur Selbstbestimmung

Meine Frage wird daher. Stärken oder schwächen wir diese drei Punkte durch die Professionalisierung des Sports? Startet die Debatte!

Beste Grüsse, Bjarte Myrhol


Verweise

  • Alles, was Sie über Talententwicklung im Sport wissen sollten – Kristoffer Henriksen, Carsten Hvid Larsen und Louise Kamuk Storm
Veröffentlicht: 
13. Dezember 2022
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