Dies ist kein finales Fazit, aber es ist gut durchdacht und deckt die meisten Bedürfnisse und Herausforderungen ab.

1. Stelle dein Trainerteam zusammen

‍ Punkt Eins auf der To-do-Liste ist, ein Trainerteam zu finden. Hier machen viele Menschen Fehler. Denn NEIN, du musst nicht alles selbst erledigen. Alle Mannschaften, unabhängig von der Anzahl der Kinder, müssen mehrere Trainer haben.

Das sind die zu erledigenden Aufgaben:
‍ • Versenden von (wöchentlichen) Informationen an die Eltern
• Verschiedene Teams zusammenstellen
• Fahrt zum und vom Spiel
• Trainingszeiten
• Trainingseinheiten planen
• Durchführung von Trainings
• Spieltagsmanagement
• Schiedsrichter für Spiele für die Jüngsten finden
• Zeitnehmer:innen finden
• Elternversammlungen
• Gespräche mit den Spieler:innen
Usw. usw.

Also nein, du musst das nicht alleine bewältigen. Für dich als Handballtrainer wird es der Anfang vom Ende sein. Nimm viele Leute mit in's Team, um die oben genannten Aufgaben abzudecken.

Für eines der Teams, die ich trainiere, sind wir beispielsweise:
• Zwei Cheftrainer
• Zwei Betreuer, die auch für die Kommunikation mit den Eltern zuständig sind
• Zwei Co-Trainer
• Zwei Backup-Trainer

2. Kommunikationsplattform

‍ • Finde eine Plattform, auf der du mit den Eltern kommunizieren möchtest
• Informiere über Trainingszeiten
• Finde einen Termin für das Elterngespräch

3. Was sollten wir trainieren?

‍ Klicke in Learn Handball auf die Seite „Dashboard“ ein. Hier haben wir die Richtlinien für Ihre Altersgruppe aufgelistet. Alles basiert auf den Richtlinien von NHF und DHF.
Wir von Learn Handball haben für dich fertige Trainingspläne erstellt, die genau auf diesen Richtlinien basieren. Ich empfehle, die Übungen so anzupassen, dass sie speziell auf die Gruppe abgestimmt sind, für die Sie trainieren. Sie sind derjenige, der die Spieler, die Sie trainieren, am besten kennt, und einige Änderungen sollten immer vorgenommen werden. Ich passe die Trainingspläne auch jede Woche an, obwohl ich es bin, der die Trainingspläne in Learn Handball erstellt hat. Es wird verschiedene Bedürfnisse geben, die Sie während einer langen Saison trainieren möchten.

4. Welche Art von Coach sollte ich sein?

‍ Glücklicherweise kann die überwiegende Mehrheit der Trainertypen als Handballtrainer gute Arbeit leisten. Sowohl gute Pädagogen, gute professionelle Trainer, Stimmungsmacher, Jung, Alt, etc., etc., werden die Rolle des Handballtrainers meistern können.

Hier ein paar Tipps von mir:

Werde zum Vorbild mit persönlichen Stärken!
Finde und schreibe deine Stärken als Trainer auf. Diese musst du zu jedem Training und Spiel mitnehmen.
Z.B. meine Stärken sind:
• Gewissenhaft
• Glaubwürdig
• Spielerisch
Es gibt kein einziges Training oder Spiel, wo ich das nicht aktiv nutze.

Formuliere ein Ziel oder eine Vision, auf die das gesamte Team hinarbeiten soll.
Das Traumszenario ist, dass dies zusammen mit den Spielern entsteht.

Unsere Vision letzte Saison war:
Alle, die zum ersten Training kommen, müssen auch zum letzten Training des Jahres kommen. Während der Saison haben wir gemeinsam darüber gesprochen, was von der Gruppe und jedem Einzelnen verlangt wird, um die Vision zu erreichen.

Beziehe die Spieler in Übungen und Spiele ein.
Überlasse den Spielern manchmal die Verantwortung dafür, was sie trainieren und wie sie spielen. Das gibt einen tollen Effekt!

Alle Spieler:innen müssen bei jedem Betreten einer Handballhalle gesehen und gehört werden.
Nimm dir vor und nach dem Training ein paar Minuten Zeit, um deine Spieler:innen kennenzulernen. Der einfachste Weg, Einfluss zu nehmen und zu motivieren, besteht darin, für jeden einzelnen Spieler die richtigen Knöpfe zu drücken. Das geht nur, wenn man die Spieler gut kennt. Die individuellen Unterschiede sind enorm!

Zitat Ulrik Wilbæk:
‍ „Denke daran, dass die größte Diskriminierung, die du machen kannst, darin besteht, alle gleich zu behandeln!“ . 

Eltern/Elternversammlung informieren
Anspruch von mir:
‍ Eltern sind der Hauptgrund, warum wir Handballtrainer verlieren.

Eltern können eine der größten Herausforderungen sein, denen wir als Kindertrainer begegnen. Als langjähriger Nationalspieler und wahrscheinlich schulisch und pädagogisch relativ kompetenter Trainer, spüre auch ich den Druck der Eltern.

Tipps gegen herausfordernden Eltern, um den Sturm leichter zu überstehen:
• Rufe eine Elternversammlung ein – erläutere klar deine Strategie.
• Kommunziere die Strategie des Clubs – wenn der Club keinen klaren Plan hat, fordere einen an!
• Informiere die Eltern darüber, was du tust. Das entlastet dich.
Z.B.von der Kinderschule bekomme ich immer einen Wochenplan mit einer Übersicht, was die Kinder gemacht haben.
• Hole dir Hilfe des Sportdirektors im Verein, um Gespräche mit herausfordernden Eltern zu führen.

Dialog mit den Spieler:innen
Es empfiehlt sich, Rahmenbedingungen zu schaffen, Regeln festzulegen und Anforderungen an die Spieler zu stellen. Die überwiegende Mehrheit findet es sehr gut, einen Bezug zu Regeln haben. Wenn du auch noch konsequent bist, dann wird es erstklassig. Nimm dir jede Saison Zeit für ein Gespräch mit den Spieler:innenn.

Tipps für den Dialog:
• Klärung der Erwartungen. Was erwarten die Spieler vom Trainerstab und was erwartet der Trainerstab von den Spielern?
• Ein Traumszenario ist, wenn auch Einzelgespräche geführt werden können.
• Versuche, die Herausforderungen und die Motivation jedes Einzelnen zu klären.

Ich wünsche euch eine fantastische Handballsaison!
Dranbleiben und Gas geben!
LG, Bjarte