Ich habe lange mit Erik Kubon Halvorsen über Entwicklungskultur, Vereinsentwicklung und alternatives Training gesprochen. Halvorsen war Jugendtrainer in mehreren Vereinen und hat dort wo er war sowohl Nationalmannschaftsspieler gefördert, die Anzahl neuer Mitglieder erhöht als auch die Abbrecherquote gesenkt.

Um den Handballer:innen ein breiteres Trainingsangebot zu bieten, hat sich Halvorsen dazu entschieden, eine andere Strategie als die übliche anzuwenden. Denn wo viele Leute denken, dass mehr Handball trainiert werden sollte, um eine frühe Entwicklung zu erreichen, entscheidet sich Halvorsen dafür, sich auf mehr alternatives Training und ein integratives Umfeld zu konzentrieren. Er tut dies, indem er die Spieler verschiedene Sportarten ausprobieren lässt und viele gesellschaftliche Zusammenkünfte gleichzeitig organisiert werden.

Neben dem üblichen Handballtraining holt sich Halvorsen Impulse aus anderen Sportarten und Umfeldern. Ziel ist es, ein sicheres und gutes Umfeld zu schaffen, wobei der Schwerpunkt auf Erfolgserlebnissen liegt. 

Kickboxen, Padel, Leichtathletik mit Fokus auf Schnelligkeit und Lauftechnik und Grundlagentraining mit Körperbelastung sind nur einige der vielen alternativen Trainingseinheiten, die durchgeführt werden.

„Jeder kann sich entwickeln, unabhängig von Level und genetischer Veranlagung. Mit alternativem Training schaffst du bei allen ein Gefühl, etwas geschafft zu haben!" sagt Halvorsen.

Neben dem alternativen Training wird Zusammenhalt geschaffen mit Lebkuchenbacken, Tippspiel-wettkämpfen, Zeitmessung in der Rutsche im Schwimmbad, Bergwanderungen und vielem mehr. 

Bilder sagen mehr als 1000 Worte, heißt es. Für mich gibt es keinen Zweifel, dass diese Mädchen glücklich aussehen. 

‍ Das Ergebnis für Halvorsens Team

• Sieg in der nationalen Meisterschaft
• Erhöhte Rekrutierung
• NM-Titel
• Nationalmannschaftsspieler sowohl im Junioren- als auch im Seniorenbereich 

Ich frage mich daher. Warum machen das nicht mehr Sportvereine und Mannschaften?

Der Lerntransfer durch abwechslungsreiche Ausbildung im Kindes- und Jugendalter ist eine wichtige Voraussetzung für die spätere spezialisierte Ausbildung.  

Es funktioniert! Probiere auch etwas Neues aus!? 

Fakten zum alternativen und vielseitigen Training

• Größere Wahrscheinlichkeit, an die Spitze zu kommen
• Erhöht die kognitiven und motorischen Fähigkeiten
• Größere Wahrscheinlichkeit, die Sportart zu wählen, die man am liebsten ausüben würde
• Reduziert das Verletzungsrisiko
• Reduziert Anzahl "Aussteiger"
• Es ist nicht unbedingt erforderlich, dass die Sportarten einander ähnlich sind. Es geht darum, von anderen Sportarten zu lernen