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Andy Schmid über seine Kindheit, seinen Namen und Herzensangelegenheiten
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Andy Schmid über seine Kindheit, seinen Namen und Herzensangelegenheiten

Andy Schmid ist einer der größten Stars der Handball-Bundesliga, er wurde fünf Spielzeiten in Folge zum wertvollsten Spieler der Liga gewählt. Der 37-Jährige zählt unbestritten zu den besten Mittelmännern seiner Zeit - obwohl er in einer Familie ohne sportlichen Hintergrund aufgewachsen ist. Seine Mutter ist zwar heute sein größter Fan, aber "meine Mama und mein Papa waren völlig unsportlich", erzählt der zweifache Familienvater über seine Kindheit und ergänzt: "In Sport hatte ich eine Sechs" - die in der Schweiz allerdings die beste Schulnote bedeutet, eine Eins ist dagegen die schlechteste.

Mit bürgerlichem Namen heißt Schmid übrigens André. "Das ist mein eigentlicher Name. Aber ich konnte ihn als kleiner Bub nicht aussprechen, da ich das ,r´ nicht rollen konnte. Und meine Mutter hat mich, so lange ich mich zurückerinnern kann, schon immer ,Andy´ gerufen", so Andy Schmid, der heute auch seine Verträge als "Andy Schmid" unterschreibt. 

Als Schweizer liebt der Mittelmann bei vielen Dingen die landestypische Ordnung - gerade wenn es um Papierkram geht. "Aber diese Seite an ihm steht in einem ganz großen Widerspruch zur Ordnung bei uns im Zimmer - da herrscht ein großes Durcheinander", verrät Patrick Groetzki, mit dem er sich auf Auswärtsfahrten das Zimmer teilt. 

"Das kann ich nur zu 100 Prozent bestätigen", bestätigt auch Andys Ehefrau Therese. Er sei durchaus ein Kopfmensch, lasse sich jedoch zuweilen auch von seinen Emotionen leiten. "Ich bin zwar sportlich stressresistent, aber wenn ich neben dem Feld zu viel auf der To-do-Liste habe, dann wird es teilweise auch chaotisch", gibt Andy Schmid zu. 

Seine Frau Therese lernte der Schweizer vor 13 Jahren über einen ehemaligen Mitspieler kennen - aus einem Ferienflirt in Sandefjord wurde mehr und sie besuchte ihn in der Schweiz. "Am Ende dieser zehn Tage sagte ich zu ihr: Wenn du möchtest, dann kannst du zu mir in die Schweiz ziehen" - gesagt, getan. 

Die beiden Kinder, Lio (9) und Levi (5), wuchsen daher mehrsprachig in Mannheim auf (jetzt Luzern). Der Handballer redet mit seinen Söhnen Schweizer Deutsch, Mutter Therese spricht norwegisch mit ihnen. Um seinen Söhnen seine Sportart näherzubringen, ging Schmid unter die Autoren: Sein Kinderbuch "Mein Sprungwurf" dreht sich um Respekt, Fairness, Freundschaft und den besten Sport der Welt. 

"Eine Herzensangelegenheit", so Andy Schmid. "Ich lese viel mit meinen Kindern. Und eines Abends beim Zu-Bett-Bringen fragte mich mein Großer, warum es Bücher über Fußball spielende Kinder gibt, aber keines über Handball." Die Geschichte mit "Fuchsi", dem Maskottchen der Füchse Berlin, konnte er seinem Sohn schließlich nicht vorlesen - also entschloss er sich, selbst ein Buch zu schreiben. 

Kindern den Handball näher zu bringen, ist seine Passion. Deshalb investiert Andy Schmid auch viel Zeit in das Projekt "Learn Handball", welches sein Kumpel Bjarte Myrhol aus der Taufe gehoben hat: Mit über 600 Übungsvideos wollen die Gründer der App den Nachwuchstrainer:innen in allen Alters- und Leistungsklassen Inspiration für ihren Trainingsalltag liefern, um noch mehr Kinder und Jugendliche für Handball zu begeistern. 

"Ich glaube, es ist etwas veraltet, nur mit Papier das Training vorzubereiten und zu steuern", begründet Andy Schmid. "Man kann den Handball zwar nicht neu erfinden, aber ich glaube, einige Sachen kann man deutlich besser darstellen und auf neuen Wegen transportieren, um ein breites Publikum unterhaltsam anzusprechen." 

Quelle: Sascha Klahn, https://www.handball-world.news/o.red.r/news-1-1-1-136473.html

Veröffentlicht: 
31. Oktober 2022
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